Umgang mit Mietern aus dem Orient
Wenn ehemalige Flüchtlinge Normalmieter werden
Seminarbeschreibung
Aktuell streben zehntausende von ehemaligen Flüchtlingen mit geklärtem Aufenthaltsstatus in Normalmietverhältnisse. Damit werden Beschäftigte in den Unternehmen mit sehr vielen ungewohnten Verhaltensweisen von Menschen vor allem aus orientalischen Ländern konfrontiert.
Die Herausforderung ist nun, diese neuen Mieter mit geläufigen Vertrags- und Verhaltensnormen und dem Gebrauch der Gebäudetechnik vertraut zu machen, sowie die bestehenden Nachbarschaften zu integrieren.
Dafür sind Hausmeister, Vermieter und Haustechniker sowie alle Sonstigen im Kontakt stehenden MitarbeiterInnen interkulturell zu schulen, um diese kommunikative und mietrechtliche Herausforderung zu meistern.
Ziele des Workshops:
- typische Probleme in der Betreuung und im Wohnzusammenhang identifizieren und systematisieren
- Handlungsalternativen gemeinsam diskutieren und Prioritäten entwickeln (Konfliktprävention, Mietvertragsfähigkeit herstellen)
- Grenzen von Kundenorientierung definieren mit dem Ziel einer realistischen Erwartungshaltung an die operativ tätigen MitarbeiterInnen; sich trauen, „nein“ zu bestimmten Verhaltensweisen zu sagen
- Rechtssichere Vermietung nach Antidiskriminierungsgesetz, einheitliche Auswahlkriterien, Korruptionsprävention
- Ausländerrechtliche Grundlagen verstehen und als Kriterien bei der Auswahl von Mietinteressenten nutzen
Seminarinhalte
- Bildungssystem, Ökonomie, Bedeutung von Familie, Korruption, Verhältnis zu staatlichen Autoritäten, Stellung der Frau
- typische Alltagsgewohnheiten, Feste, Tagesablauf, Geschlechtertrennung
- Probleme bei der Identifikation von verschleierten Frauen, Umgang mit Vielehen und Ehen mit Minderjährigen (Vertragsfähigkeit nach BGB)
- Wohnsituation und -verhalten hier und in den Heimatländern, Bedeutung des halb-öffentlichen und öffentlichen Raumes im Hinblick auf z.B. Sauberkeit, Pflege
- Umgang bei Verdacht auf Islamismus
Gemeinsam mit den Teilnehmern werden Handlungsmuster und konfliktvermeidende Kommunikationswege entwickelt. Identifiziert werden auch fehlende Hilfsmittel wie einfach gehaltene muttersprachliche Anleitungen und Comics/ Piktogramme.
Schließlich werden Grenzlinien bei der Anpassungsfähigkeit von Seiten der Wohnungsunternehmen im Umgang mit den neuen Mietern definiert. Dabei geht es um Situationen wie:
- kein Zutritt in die Wohnung für männliche Mitarbeiter
- Ablehnung einer Mitarbeiterin oder eines Mitarbeiters wegen ihres/ seines Geschlechts
- mögliche Rassismusvorwürfe beim Verlangen nach ungerechtfertigter Bevorzugung und Vorteilsgewährung
23. November 2017 – 9:30 Uhr bis 16:30 Uhr
(SSB-Veranstaltungszentrum Waldaupark,
Friedrich-Strobel-Weg 4 - 6, 70597 Stuttgart)
Experte: |
Manfred Neuhöfer |
Teilnahmeentgelt: (Umsatzsteuerbefreit) |
285,– Euro für Mitglieder des vbw Zuschuss von 30 % oder 50 % aus EU-Fachkursförderung beantragt |
Zielgruppe: |
Führungskräfte und Mitarbeiter aus der Wohnungsvermietung und -verwaltung, Hausmeister, Techniker, Sozialarbeiter |
Anmeldung: |
Bitte bis zum 16. November 2017 |